Sicher, perfekt oder zwanghaft?
Rituale und Kontrollen gehören zu unserem Leben. Sie geben Sicherheit und Orientierung.
Wer kennt nicht den Impuls, vor dem Antritt einer Ferienreise, Türen und Fenster in der Wohnung zu kontrollieren. Oder das Erleben, dass die am Morgen im Radio gehörte Melodie während des Tages nicht mehr aus dem Kopf verschwindet. Das alles ist im Bereich des Normalen. Wenn jedoch wiederkehrende Gedanken oder Rituale das Leben einschränken, kann daraus eine Zwangsstörung werden.
Betroffene verspüren einen intensiven Drang, bestimmte Handlungen immer wieder auszuführen oder Gedanken zu wiederholen, und erleben dabei erhebliche Angst und Unsicherheit, wenn sie versuchen, diesen Drang zu unterdrücken oder zu ignorieren.
Zwangsstörungen zeigen sich klinisch in Zwangsgedanken und -handlungen. Die Erkrankung kommt mit einer Häufigkeit von 2-3 % während der Lebensspanne in allen Kulturen vor, betrifft Frauen und Männer gleichermassen.
Zwangsgedanken
Zwangsgedanken (engl. obsessions) sind Gedanken, Vorstellungen oder Impulse, die sich den Betroffenen gegen ihren Willen aufdrängen und sie übermässig beschäftigen.
Zwangshandlungen
Zwangshandlungen sind ursprünglich zweckgerichtete Handlungsweisen wie etwa das Händewaschen, die in ritualisierter Form einförmig wiederholt werden.
Zwangsspektrum
Zwangsspektrumsstörungen weisen Gemeinsamkeiten mit Zwangsstörungen, insbesondere in Form von Zwanghaftigkeit und Impulsivität.
Diagnose
Eine richtige diagnostische Einschätzung und frühzeitiges Erkennen der Symptome sind wichtig, da Zwangsstörungen unbehandelt oftmals chronisch verlaufen.
Entstehung
Die Ursachen von Zwangsstörungen sind komplex und vielschichtig.
Kinder und Jugendliche
Zwangsstörungen können auch bei Kindern und Jugendlichen auftreten und haben einen signifikanten Einfluss auf ihr Leben und das ihrer Familien.